Mittwoch, 16. September 2015

Rezension zu ╬¤ So kalt wie Eis, so klar wie Glas ¤╬ von Oliver Schlick



  • Titel: So kalt wie Eis, so klar wie Glas
    Autor: Oliver Schlick


    Verlag: Ueberreuter Verlag; Auflage: 1 (19. August 2015)

    Seiten: 384 Seiten

  • ISBN: 978-3764170431

    Preis: 16,95€






Inhalt

Die achtzehnjährige Cora kommt nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter nach Rockenfeld, wo ihr Großvater Jacob Dorneyser lebt. In dem Dorf werden nach alter Handwerkskunst Schneekugeln hergestellt, eine Tradition, die Coras Urahn Ende des 16. Jahrhunderts begründete. Der Legende nach soll ihm vom Teufel höchstpersönlich die erste Kugel geschenkt worden sein. Fasziniert von der Kunst, kleine Welten unter Glas zu schaffen, bittet Cora ihren Großvater darum, sie auszubilden. Doch schon nach kürzester Zeit geschehen die seltsamsten Dinge. Da ist zum einen der gutaussehende, geheimnisumwitterte Niklas mit den stechend blauen Augen, zu dem sich Cora unwillkürlich hingezogen fühlt und dessen Besuche bei Jacob sie niemandem gegenüber erwähnen soll. Nachts beobachtet Cora Lichter im Wald und Schneeflocken fügen sich wie von Geisterhand vor ihren Augen zu warnenden Worten zusammen. In Cora wächst die Überzeugung, dass an der alten Legende ein Fünkchen Wahrheit haften muss. Was hat es mit der rätselhaften, ersten je geschaffenen Schneekugel auf sich?

Meinung

Das Cover sieht wunderschön aus. Es zeigt das Thema das Buches, eine Schneekugel, sowie ein Mädchen, das Cora sein könnte. Außenrum befinden sich Schneeflocken, wie sie in einer genannten Kugel zu finden sind.

Der Inhalt hat mich sofort überzeugt, dieses Buch zu lesen.
Zu der Realität kommt ein bisschen Mysterium dazu und tada: Da ist das Wunderwerk!

Der Schreibstil ist einfach und schlicht. Besonders Valentin Magomedov gefiel mir, denn sein Dialekt wurde so aufgeschrieben, wie er in einem Film sprechen würde. Das Vereinfachte das Lesen ungemein, denn man musste sich nicht ständig daran erinnern, dass er einen Dialekt hat.

Die Protagonistin Cora Dorneyser ist mir sympatisch. Sie trauert zwar um ihre Mutter, ist aber trotzdem offen, direkt und trotzdem etwas schüchtern. Sie erzählt die Geschichte.

Die Geschichte an sich beginnt mit der Trauerfeier von Coras Mutter, die bei einem Autounfall vor der Haustür zu Tode gekommen ist. Diese ist wirklich sehr traurig gestaltet und vermittelt das Gefühl von echter Anteilnahme.

Das Cora mit zu Jacob fährt, ist eine sehr übereilte Entscheidung, die glaube ich kaum jemand so schnell getroffen hätte.
In Rockenfeld angekommen gefällt mir die Atmosphäre da sehr gut. Zwar nicht unbedingt mein Wohnort, aber ein Besuch auf alle Fälle wert. Auch die Beschreibungen waren sehr ausführlich und das Bild von Rockenfelds Straßen verfestigte sich in meinen Gedanken.
Ebenso vom Internat in Rockenfeld. So wie die Schüler, ob gut oder böse. Für alle war ein festes Bild vorhanden. Nur für Cora, da fehlte mir irgendwie jegliches Bild zu. Warum auch immer, ich weiß es nicht. Vielleicht habe ich beim Lesen nicht aufgepasst.
Die Geschichte zieht sich durch Vorfälle und Feste in die Länge, aber mysteriös bleibt immer noch Niclas. Der fasziniert mich genauso wie Cora es empfindet.
Einige Rockenfelder sind, wie Cora es auch beschreibt, merkwürdig. Melly oder auch der Kardinal, aber genau das macht das Ganze so spannend.
Ebeneso, zum Ende gesprungen, hätte ich NIE von Melly so etwas gedacht, aber genauso wenig hätte ich Coras Rettung herbeigesehen, jedenfalls nicht von dieser Person.

Einfach nen nen einfach großartigen Teil übersprungen, der Coras Verlauf im Kugelmachen und ihre Lebensumwelt betrifft, wird es einfach super spannend.
Die Raunacht. Zuerst dachte ich mir "Was für ein Quatsch", aber dann kam wieder diese knallharte Realität,  bei der man doch darüber nachdenken musste, ob es nicht ein wenig real sein könnte.
Jedenfalls ist es sehr leicht verständlich, was die Raunacht ist. Und auch die Holle fasziniert durch ihre unbekannte Gestalt, aber auch ihr Erscheinen von vor 24 Jahren löst eine offene Fragen auf.
Jedenfalls, wenn man denkt, man weiß ganz genau, in wen die Holle geschlüpft ist, verwarf sich diese Vermutung wieder.
Aber Coras Art, zu überprüfen, wer die Holle ist, brachte mich an so einigen Stellen zum Lachen. Und das nicht zu selten.
Und dann, ich wusst, wer die Holle ist.... achnee, geht nicht... Aber jetzt! Ne, passt nicht. Einfach großes Rätselraten. Einige Dinge so wie der Fundort der "Unzerbrechlichen" war mir so früh im Buch klar, dass ich Cora manchmal für dumm erklärt hätte. Aber auch für die, die den Ort noch nicht rausgefunden haben, bietet das Buch genug Hinweise, um es doch vor Cora zu erraten.
Zumal muss ich kurz einschieben, dass ich mir die erste Schneekugel viel faszinierender vorgestellt habe.. nicht dieses Innenleben jedenfalls.
Dramatische Handlung, Spannung, ein undurchsichtiger Plan, der in die Tat umgesetzt wird.
Leider wie ich finde, ein wenig zu schnell. Die restliche Handlung weitet sich sehr aus, wird immer wieder fortgesetzt und verliert nicht an Spannung und Neugier.. leider das Ende schon. Viel zu schnell ist die Handlung um die Holle geschehen und alles ist vorbei... Da hätte ich mir noch ein wenig mehr Ausschmückung gewünscht.
Überraschend war, wer die Holle ist. Denn diese Vermutung hatte ich zwar, habe sie aber innerhalb der nächsten 5 Sätze wieder verworfen.
Das Schicksal von Niclas ist so bewegend und doch so romantisch.

Der Epilog hat mich besonders für Cora gefreut.
Aber lest selbst ;)

Insgesamt ein fantastisches, wunderbares Buch, dass an Fantasie und Geschehen vom Autor nicht gespart hat.
Ich muss erstmal nach anderen Büchern den Autors schauen.
Vielleicht gibt es ja auch eine Fortsetzung? ;)

Note: 1

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